Ernte gut - alles gut

Heute ist Erntedank! Seit der Mensch Ackerbau betreibt sind Rituale und Feste zum Erntedank auf dem ganzen Globus verbreitet. Wer selbst Obst und Gemüse anbaut, freut sich vom Frühjahr bis zum Herbst über das Werden, Wachsen und Reifen seiner Sprösslinge.

Unser Apfelbaum fängt schon zeitig im August an. Kiloweise purzelten die herrlichsten Äpfel auf die Wiese. Durch die Trockenheit waren auch die Wespen ganz verrückt danach. Apfelkuchen, Apfelmus, Apfel pur ... Äpfel kann man eigentlich nie genug haben. Die meisten heimischen Äpfel sind im Spätsommer noch nicht reif, die Lagerbestände aber oft schon leer. Die Äpfel im Supermarkt kommen deshalb aus Chile, Argentinien oder Neuseeland - nicht gerade der nächste Weg. Frühäpfel sind im Handel nicht weit verbreitet, weil sie nicht lagerfähig sind und schnell mehlig werden. In Gärten sieht man sie aber häufig. Gut, wenn so ein Baum in der Nähe ist.

Die Tomatenzeit beginnt schon früh im Jahr. Bereits Anfang Februar wird auf der Fensterbank angesät, im April kommen sie dann raus ins Gewächshaus. Ab Mitte Juli geht das Ernten los - erst in Maßen, dann in Massen. Dann kann man auch mal verschwenderisch sein und die beste Tomatensuppe von allen kochen. Unsere Sorten haben sich alle gut entwickelt. Die Berner Rose hat geschmacklich wieder den ersten Platz gemacht, dafür war beim Ertrag die Dattelwein nicht zu toppen.

Wenn man das ganze Jahr über sät, jätet, zuschneidet, Raupen einsammelt, Läuse verjagt und Ameisen in Schach hält, ist man natürlich froh, wenn die Ernte gut und die Arbeit belohnt wird. Aber auch, wenn man dann wieder etwas im Supermarkt einkauft, ist einem bewusst, dass alles, was es da gibt, erst wachsen musste und es immer nur mit Hilfe der Natur etwas zu essen gibt - und dass man ruhig mal dankbar sein darf für das, was man oft fälschlicherweise für selbstverständlich gehalten hat.